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Eierstockkrebs - Ovarialkarzinom

Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) ist eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke und gehört zu den gefährlichsten gynäkologischen Krebserkrankungen, da sie oft spät erkannt wird.

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Ursachen

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig bekannt, aber bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit:

  1. Genetische Veranlagung:
  • Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 erhöhen das Risiko für Eierstock- und Brustkrebs.
  • Familiäre Vorbelastung (z. B. Eierstock- oder Brustkrebs in der Familie).
  1. Hormonelle Faktoren:
  • Keine oder wenige Schwangerschaften (Kinderlosigkeit erhöht das Risiko).
  • Früh einsetzende Menstruation oder späte Menopause.
  1. Alter:
  • Die meisten Ovarialkarzinome treten nach dem 50. Lebensjahr auf, vor allem nach den Wechseljahren.
  1. Weitere Faktoren:
  • Übergewicht, Rauchen und Endometriose (eine Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst).
Diagnostik

Eierstockkrebs wird oft spät entdeckt, da die Symptome unspezifisch sind. Folgende Untersuchungen helfen bei der Diagnose:

  1. Symptome beachten:
  • Blähungen, Druckgefühl im Bauch oder Unterbauch.
  • Bauchschmerzen oder Zunahme des Bauchumfangs.
  • Appetitlosigkeit oder schnelle Sättigung.
  • Veränderungen beim Wasserlassen oder Stuhlgang.
  1. Gynäkologische Untersuchung:
  • Abtasten der Eierstöcke und Gebärmutter durch die Ärztin oder den Arzt.
  1. Ultraschall (Sonographie):
  • Untersuchung des Unterbauchs, um Tumore oder Flüssigkeitsansammlungen (z. B. Aszites) zu erkennen.
  1. Bluttests:
  • Tumormarker wie CA-125 können Hinweise auf Eierstockkrebs geben.
  1. Bildgebende Verfahren:
  • CT, MRT oder PET-CT, um die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen.
  1. Gewebeprobe (Biopsie):
  • In der Regel wird die Diagnose durch eine Operation gesichert, bei der Gewebe entnommen und untersucht wird.
Therapie

Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung, der Tumorart und dem Allgemeinzustand der Patientin ab.

  1. Operation:
  • Ziel ist es, den Tumor so vollständig wie möglich zu entfernen.
  • Häufig werden beide Eierstöcke, die Gebärmutter und das Bauchfell entfernt (je nach Ausbreitung).
  1. Chemotherapie:
  • Wird oft nach der Operation eingesetzt, um verbleibende Krebszellen zu zerstören.
  • In einigen Fällen auch vor der Operation (neoadjuvante Therapie).
  1. Zielgerichtete Therapie:
  • Neue Medikamente, wie PARP-Inhibitoren, wirken gezielt auf Tumorzellen mit bestimmten genetischen Veränderungen (z. B. BRCA-Mutationen).
  1. Strahlentherapie:
  • Wird selten eingesetzt, ist aber in bestimmten Situationen möglich.
  1. Palliative Therapie:
  • In fortgeschrittenen Stadien werden Maßnahmen ergriffen, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Früherkennung und Prävention
  1. Früherkennung:
  • Es gibt keine zuverlässigen Vorsorgeuntersuchungen für Eierstockkrebs. Regelmäßige gynäkologische Kontrollen sind dennoch wichtig.
  1. Genetische Tests:
  • Frauen mit familiärer Vorbelastung sollten genetisch beraten werden und Tests auf BRCA-Mutationen in Betracht ziehen.
  1. Vorbeugende Maßnahmen:
  • In Hochrisikofällen kann die vorbeugende Entfernung der Eierstöcke (Prophylaxe-Operation) erwogen werden.
  • Stillen, mehrere Schwangerschaften und die Einnahme der Antibabypille können das Risiko verringern.
  1. Gesunder Lebensstil:
  • Ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Rauchen und regelmäßige Bewegung können das allgemeine Krebsrisiko senken.
Fazit

Eierstockkrebs bleibt eine ernste Erkrankung, aber moderne Therapien und regelmäßige Kontrollen können die Prognose verbessern. Bei Verdacht auf Symptome sollte unverzüglich eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden.

Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!

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