Geriatrische Rehabilitationen

Geriatrische Rehabilitationen

Geriatrische Rehabilitation ist eine speziell auf ältere Menschen ausgerichtete Form der Rehabilitation. Sie berücksichtigt die Multimorbidität, also das gleichzeitige Vorliegen mehrerer Erkrankungen, und deren Einfluss auf die Fähigkeit, den Alltag eigenständig zu bewältigen. Ziel ist es, die größtmögliche individuelle Unabhängigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen und Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu reduzieren.

Wenn die Fähigkeit, den Alltag selbstständig zu meistern, eingeschränkt ist, wenn alltägliche Aktivitäten zur Herausforderung werden, wenn Pflegebedürftigkeit droht oder sich diese verschlimmert, ist eine geriatrische Rehabilitation sinnvoll.

Die Geriatrische Rehabilitation Mosbach besteht seit 1993 und verfügt über 20 Betten. Ihr Konzept orientiert sich am Geriatriekonzept des Landes Baden-Württemberg, dem aktuellen Stand der geriatrischen und rehabilitativen Medizin sowie an ethischen Grundsätzen, die die Würde und Selbstbestimmung älterer Menschen in den Vordergrund stellen.

Unser interdisziplinäres Team setzt sich dafür ein, den Patienten ein aktives, selbstbestimmtes und würdiges Leben zu ermöglichen. Die Erfahrung zeigt, dass selbst bei Abhängigkeit von Unterstützung eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann.

Die geriatrische Rehabilitation Mosbach wurde erneut zertifiziert nach DIN ISO EN 9001:2015 und nach QMS-REHA

Unsere Geriatrische Rehabilitation ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie des Landes Baden-Württemberg.

Wir nehmen basierend auf dem kollektiven Datenset der LAG Geriatrie Baden-Württemberg (KODAS) am jährlichen Benchmarking bezüglich Struktur- und Ergebnisqualität der LAG  teil.

Dr. med. Friederike Schomerus
Chefärztin
Telefon: 06261 83-8230

Ihr Kontakt zu uns

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Chefarztsekretariat Mosbach
Telefon: 06261 83-476
Telefax: 06261 83-153

Telefon: 06261 83-335
Telefax: 06261-83153

Unser Leitbild

Das Leitbild der Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH ist für uns eine verbindliche Orientierung. Unser Konzept basiert auf den Vorgaben des Geriatriekonzepts des Landes Baden-Württemberg sowie dem aktuellen Stand der geriatrischen und rehabilitativen Medizin. In seinen ethischen Aspekten spiegelt es die Anerkennung älterer Menschen und deren Selbstbestimmung wider.

Die zentralen Aussagen unseres Leitbildes lauten:

  • Die Arbeit in der Rehabilitation erfordert Offenheit für neue Ansätze, Engagement, Zuversicht und Treue.
  • Wir respektieren ältere Menschen und begegnen ihnen mit Achtung und Geduld – dies gilt ebenso für Mitarbeiter, Besucher und Kooperationspartner.
  • Wir nehmen die Lebenssituation der Patientinnen und Patienten ganzheitlich in den Blick und arbeiten partnerschaftlich mit deren Angehörigen zusammen.
  • Unser Hauptziel ist es, die größtmögliche persönliche Unabhängigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen und die Lebensqualität zu steigern, indem wir Ressourcen erkennen und fördern, eine motivierende Atmosphäre schaffen und soziale Unterstützung aufbauen oder verbessern. So möchten wir den Patientinnen und Patienten ein aktives, selbstbestimmtes und würdevolles Leben ermöglichen und ihre Teilhabe an allen Aspekten des täglichen Lebens verbessern.
  • Wir arbeiten in einem interdisziplinären Team, das ein gemeinsames Konzept und Ziel verfolgt, wobei jeder entsprechend seinem Berufsbild und seinen persönlichen Fachkenntnissen dazu beiträgt.
  • Die Patientinnen und Patienten begegnen uns als individuelle Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Lebensanschauungen und Leistungsfähigkeiten. Unser therapeutisches Team muss bei der Entwicklung eines maßgeschneiderten Behandlungsplans und der Festlegung der Behandlungsintensität flexibel und genau abgestimmt arbeiten. Wir möchten ein Umfeld schaffen, in dem der Austausch von Informationen nicht nur verbal stattfindet, sondern von unserem gemeinsamen Ziel des Behandlungserfolges auf allen Ebenen unterstützt wird.
Unsere Leistungen

In der Geriatrischen Rehabilitation Mosbach werden ältere Patientinnen und Patienten behandelt:

  • deren Fähigkeit zur selbständigen Alltagsbewältigung eingeschränkt ist
  • die nach Sturz mit Fraktur (z.B. Hüftfrakturen) therapeutische Hilfe brauchen
  • die unter Gehstörungen und einer hohen Sturzgefahr leiden
  • die künstliche Gelenke eingesetzt bekommen haben
  • die einen Schlaganfall erlitten haben
  • die Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Amputationen aufweisen
  • deren Stütz- und Bewegungsapparat erkrankt ist
  • die mit Parkinson-Syndrom und anderen neurologisch bedingten Behinderungen leben
  • die sich nach großen chirurgischen Eingriffen oder schweren akuten Krankheitsphasen nur verzögert erholen

Es werden therapeutische Maßnahmen aus folgenden Bereichen eingesetzt:

  • rehabilitative Pflege 
  • Bewegungstherapie
  • physikalischen Therapie
  • Ergotherapie und Logopädie
  • sozialdienstliche Betreuung und Beratung
Das therapeutische Team

Der geriatrische Patient ist unter anderem durch Multimorbidität (gleichzeitiges Bestehen mehrerer Erkrankungen) und deren vielschichtigen Krankheitsfolgen gekennzeichnet.

Daraus ergibt sich die fachübergreifende Zusammensetzung des therapeutischen Teams. Ein echter Austausch von Informationen ist zur Abstimmung eines gemeinsamen Behandlungskonzeptes unabdingbar. Merkmal des therapeutischen Teams ist die enge Kooperation der verschiedenen Therapiebereiche und der Pflege. Wir sprechen von einer interdisziplinären, multiprofessionellen Behandlung, die nur in einem Team möglich ist.

Ärztlicher Dienst

Die kommissarische Leitung der Sektion Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation und die Koordination des therapeutischen Teams und des Rehabilitationsverlaufs obliegen Dr. med. Friederike Schomerus, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Geriatrie und Mitglied des Ethikkomitees der Neckar-Odenwald-Kliniken.

Sind während der Behandlung weiterführende Untersuchungen erforderlich, können diese durch die medizinischen Fachabteilungen der Neckar-Odenwald-Klinken erbracht werden.

Bei dem älteren Patientinnen und Patienten mit Multimorbidität ist die Belastungsfähigkeit oft bis an die Grenze ausgeschöpft. Jeder therapeutische Schritt muss dies berücksichtigen und ärztlich abgewogen werden. Die enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Krankenhauses Mosbach gewährleistet  eine optimale medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Rehabilitative Pflege

Rehabilitative Pflege "versorgt" die Patientinnen und Patienten nicht nur, sondern leitet ihn bei den Alltagsaktivitäten zum selbständigen Handeln an. Dies geht weit über die pflegerisch - medizinische Versorgung im Akutkrankenhaus hinaus. Das Ziel der rehabilitativen Pflege ist es, mit pflegerischer Unterstützung den Patientinnen und Patienten zu helfen, zunächst seine vorhandenen Fähigkeiten zu erfassen und durch deren gezielte Förderung vorhandene Defizite auszugleichen. Diese Form der Pflege strebt an, dass Patientinnen und Patienten ihr Ziel erkennten, wenn notwendig – auch den Hilfebedarf akzeptieren. Der Pflegeprozess wird nicht für, sondern mit den Patientinnen und Patienten gestaltet. Die therapeutischen Maßnahmen des Pflegeteams zielen auf alle Bereiche des täglichen Lebens: Mobilität (z.B. selbständiges Aufstehen und Gehen),  Körperpflege einschließlich Toilettengang, An- und Ausziehen, Gehschule, Nahrungsaufnahme - alles Voraussetzungen für die Rückgewinnung der Selbständigkeit im Alltag.

Unsere Pflegefachkräfte besitzen durch Fort- und Weiterbildungen spezielle Kenntnisse und Erfahrungen auf den Gebieten:

  • Basale Stimulation
  • Kinästhetik
  • Therapie nach dem Bobath-Konzept
  • Integrative Validation

Physiotherapie / Krankengymnastik / Bewegungstherapie

Eingeschränkte Mobilität und Bewegungsfähigkeit bei geriatrischen Patientinnen und Patienten ist die Folge vieler Krankheiten. Sich ausdauernd sicher und schnell bewegen zu können, stellt aber die Basis von Selbstständigkeit und Lebensqualität dar. Das Gehen bedeutet im Alltag des älteren Menschen sehr viel. Durch spezielle Bewegungstherapien und dem Einsatz ausgewählter Therapiegeräte wollen wir unseren Patientinnen und Patienten helfen, Mobilität und Gehfähigkeit zu erreichen. Zusätzlich erfolgt eine Schulung im krankheitsgerechten Verhalten. Die Therapieeinheiten erfolgen als Einzeltherapie und innerhalb der Gruppengymnastik. Der Krankengymnastik kommt in der geriatrischen Rehabilitation eine zentrale Position zu.

Unsere Krankengymnasten besitzen spezielle Fort- und Weiterbildungskenntnisse und Erfahrungen auf den Gebieten:

  • Therapie nach dem Bobath-Konzept
  • Bewegungstherapie nach Amputationen
  • Krankengymnastik bei Parkinsonerkrankung
  • Sturzrisikoermittlung
  • Sturzprävention
  • Fitnessprogramm „5 Esslinger"

Ergotherapie

In der Ergotherapie werden praktische, für den Alltag wichtige Handlungsabläufe trainiert. Eine enge Zusammenarbeit mit der rehabilitativen Pflege ergibt sich beim Wasch- und Anziehtraining. Die Durchführung von Handlungen ist eng gekoppelt mit Wahrnehmungsprozessen. Wer Arm oder Bein nicht fühlt, wird die Kontrolle darüber kaum zurückzugewinnen. Einfach gesagt: Ergotherapie macht im Schulter-Arm-Hand-Bereich das, was die Krankengymnastik an den Beinen macht. Wahrnehmungsprozesse beziehen sich aber nicht nur auf den eigenen Körper. Die richtige Wahrnehmung der unmittelbaren Umgebung ist mitentscheidend für ein selbständiges Leben.

Unsere Ergotherapeutin ist speziell ausgebildet auf den Gebieten:

  • Therapie nach dem Bobath-Konzept
  • Wahrnehmungstherapie nach Affolter
  • Schulter-Arm-Behandlung
  • Hirnleistungstraining

Logopädie

Die Aufgabe der Logopädie besteht in der Diagnose und Behandlung von Sprech- und Sprachstörungen sowie Ess- und Schluckstörungen. Häufig ist die Sprache bei Patientinnen und Patienten so gestört, dass andere Formen der Kommunikation erarbeitet werden müssen. Psychosoziale Aspekte spielen in der Logopädie eine große Rolle. Ein Sprachverlust, teilweise oder total, führt zu einem Kompetenzverlust, Einschränkung von Kontaktmöglichkeiten und sozialen Erlebnismöglichkeiten. Das alles bedeutet für die Betroffenen eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Die Übungstherapie im Gesichts-, Mund- und Schlundbereich wird orofaziale Therapie genannt. Sie ist lebensnotwendig bei Störungen in einer oder in mehreren Schluckphasen. Denn dann besteht die Gefahr des Eindringens von Speichel oder Nahrung in die Luftröhre.

Physikalische Therapie

Die physikalische Medizin ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation. Viele akute und chronische Krankheitsbilder lassen sich durch physikalische Maßnahmen positiv beeinflussen. Auch durch „bloßes Wohlbefinden“ kann eine therapeutische Maßnahme sehr erfolgreich sein. Gerade funktionell schwer betroffene Patientinnen und Patienten schöpfen daraus Kraft, um aktiv mit dem eigenen Körper arbeiten zu können. Vielen Älteren fehlt das wohltuende Gefühl von körperlicher Berührung und Zärtlichkeit. Durch Massage oder gezielte Wärmeanwendungen darf und muss der Patient Wohlbehagen erleben und genießen. Physikalische Maßnahmen sind sehr nebenwirkungsarm. Gerade in der Schmerztherapie kann durch sie die medikamentöse Belastung verringert werden. Massagen finden Anwendung zur Lockerung und der Durchblutungssteigerung der Muskulatur. Lymphabflußstörungen treten vor allem nach Frakturen im Bereich Hüfte und Knie und bei Lähmungen nach einem Schlaganfall auf. Sie werden mit physikalischen Maßnahmen (Manuelle Lymphdrainage) behandelt. Auch die Elektrotherapie bietet vielschichtige Anwendungsmöglichkeiten.

Sozialdienst

Leben ist Entwicklung - Krankheiten sind ein Teil des Lebens und erfordern oft eine Neuorientierung. Sie verändern die bisherige Lebensführung. Unser Sozialdienst hilft, hierfür Wege zu finden. "Er unterstützt die Patienten und Angehörigen in sozialen und sozialrechtlichen Fragen: Anregung von Betreuung nach §1896 BGB, Pflegeversicherungsgesetz Schwerbehindertengesetz."

Entsprechende Hilfe erhalten unsere Patientinnen und Patienten auch bei der Entlassung aus der stationären geriatrischen Rehabilitation und bei der Sicherung der Nachsorge: Vermittlung von ambulanter häuslicher Pflege, Vermittlung von Haushaltshilfen und von Essen auf Rädern, Vermittlung von Wohnplätzen in Pflegeheimen, Informationen über Selbsthilfegruppen und andere Hilfsorganisationen.

Therapiekonzepte

Je nach Situation und Möglichkeit setzen wir unterschiedliche Therapien ein, die ausnahmslos auf einer fundierten Basis und positiven Praxiserfahrungen beruhen:

Konzept Basale Stimulation

Das Konzept der Basalen Stimulation wird bei Menschen angewendet, deren Eigenaktivität auf Grund ihrer mangelnden Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist und deren Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation erheblich behindert ist. Durch die basale Stimulation wird die Wahrnehmung des Körpers belebt und dem krankheitsbedingt fehlenden Körperbewusstsein entgegenwirkt. Mit einfachsten Möglichkeiten wird versucht, den Patientinnen und Patienten den Zugang zu seiner Umgebung und den Mitmenschen zu ermöglichen und Lebensqualität zu erleben. Die gesetzten Reize müssen dem Erfahrungsschatz der Patientinnen und Patienten entsprechen. Sehr förderlich ist hier die Unterstützung durch Angehörige, die als Vermittler zwischen Patientinnen, Patienten und Pflegepersonal wirken können.

Wahrnehmungserfahrungen können ganz unterschiedlich stimuliert werden:

  • auditiv: Wahrnehmungsförderung durch das Gehör
  • gustatorisch: Wahrnehmungsförderung durch den Geschmack
  • olfaktorisch: Wahrnehmungsförderung durch Geruch
  • oral: Wahrnehmungsförderung im und um den Mundraum
  • somatisch: Wahrnehmungsförderung über die Haut
  • taktil / haptisch: Wahrnehmungsförderung durch den Tastsinn
  • vestibulär: Wahrnehmungsförderung durch Kopfbewegungen
  • vibratorisch: Wahrnehmungsförderung durch Schwingungen

Kinaesthetic-Konzept

Alles Leben ist Bewegung... Ohne Bewegung kein Leben... Ohne Bewegung kein Lernen...
Ziel des Konzeptes: Mit Hilfe der Pflegenden lernen die Patienten, Aktivitäten des täglichen Lebens Schritt für Schritt wiederaufzubauen. Sie erleben dabei den eigenen Zuwachs an Bewegungen als Gewinn der Handlungsfreiheit.

Therapie nach dem Bobath-Konzept

Das Bobath-Konzept wurde 1943 von der Krankengymnastin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen Dr. Carl Bobath, entwickelt. Es kommt vor allem bei Patientinnen und Patienten mit Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks zum Einsatz. Das Konzept beruht auf der Annahme, dass gesunde Hirnregionen Aufgaben übernehmen können, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführt wurden. Insbesondere bei Schlaganfall Patientinnen und Patienten werden mit dieser Therapiemethode gute Erfolge erzielt. Diese Patientinnen und Patienten neigen dazu, ihre Einschränkung durch vermehrte Bewegung der gesunden Körperseite zu kompensieren. Die betroffene Körperseite erhält dadurch nicht die Chance, neue Informationen zu empfangen und zu verarbeiten. Hauptprinzip des Bobath-Konzeptes ist hingegen, die mehr betroffene Körperseite immer wieder in Alltagsbewegungen einzubeziehen. Die Behandlung ist in den Tagesablauf integriert. So werden das Waschen und Ankleiden bereits zur Therapie. Es gibt keine standardisierten Übungen, sondern im Vordergrund stehen individuelle und alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten.

Die Ziele des Bobath-Konzeptes lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Verbesserung der betroffenen Seite in Koordination mit der nicht betroffenen Seite
  • Wiedererlernen verlorengegangener Bewegungsfähigkeiten
  • Abbau der Spastizität und der abnormen Haltungs- und Bewegungsmuster
  • Entwicklung der Körpersymmetrie und des Gefühls von Körpermitte
  • Verhindern von Schmerzen und Muskelverkürzungen
  • Erhöhen von Selbständigkeit und Sicherheit in alltäglichen Situationen

Integrative Validation

Validieren bedeutet "wertschätzen, akzeptieren, annehmen". Durch Validation versuchen die Pflegenden, die Emotionen der Patientinnen und Patienten zu erspüren und orientieren sich bei der Pflege Demenzkranker an deren persönlicher Sicht- und Erlebenswelt.

Wahrnehmungstherapie nach Affolter

Bei gestörter Wahrnehmung werden die alltäglichen Handlungsabläufe durch gezieltes Führen an Händen und Körper wieder erfahren, begriffen, spürbar und vertrauter gemacht.

Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach
Durch eine präzise Beobachtung anhand definierter Kriterien soll über eine Harmonisierung der Bewegung und des Bewegungsablaufes eine Schmerzminderung erreicht werden. Anwendung findet dieses Konzept bei Patientinnen und Patienten mit Einschränkungen im Schulter- und Ellbogenbereich und bei neurologischen Erkrankungen sowie bei Schmerzzuständen.

Vibratorische Muskelstimulation mittels Galileo
Galileo-Geräte sind Therapie- und Trainingsgeräte zum Ganzkörpertraining. Über Schwingungen werden rhythmisch Kräfte in die Muskeln eingeleitet. Dadurch kommt es zur Dehnung und nachfolgend werden Reflexe erzeugt und dadurch eine „Muskelbewegung“. Dies führt zu einer höheren Muskelleistung, verbessert die Koordination und Haltungskontrolle. Muskelverspannungen können gelöst werden, die Durchblutung wird verbessert, die Knochenfestigkeit wird positiv beeinflusst. Durch eine verbesserte Dehnbarkeit wird mehr Beweglichkeit erreicht.

Fitnessprogramm "5 Esslinger"

Das Fitnessprogramm "5 Esslinger" beinhaltet Übungen zur Verbesserung von Kraft, Schnelligkeit, Balance, Beweglichkeit und Ausdauer. Im Rahmen der geriatrischen Rehabilitation erlernen die Patientinnen und Patienten unter Anleitung erfahrener Therapeuten und ärztlicher Kontrolle jene Übungen, die ihrer momentanen Fitnessstufe entsprechen.

Tapen /Taping

Das "Tapen" oder auch "Taping" ist eine Therapiemethode bei schmerzhaften Erkrankungen, insbesondere des Muskel-, Sehnen- oder Skelettapparates. Die Behandlung erfolgt durch das Aufbringen von etwa fünf Zentimeter breiten, elastischen Klebebändern auf Baumwollbasis direkt auf die Haut. Ziel ist die Verbesserung der Blut- und Lymphzirkulation.

Wissenswertes

Beantragung der Geriatrischen Rehabilitation
Die Geriatrische Rehabilitation ist von den Krankenkassen in jedem Einzelfall zu genehmigen. Diese Form der Behandlung ist also vor Inanspruchnahme immer zu beantragen.

Sturzrisiko-Assessment: Wie erkennt man Sturzgefahr?
Körperbeherrschung im Sinne der sicheren Bewegung und Fortbewegung ist eine wichtige Voraussetzung für die Selbständigkeit im Alltag.

„Meine Mutter ist gestürzt und hat sich den Oberschenkel gebrochen. Gestern ist sie operiert worden. Hoffentlich kommt sie wieder auf die Beine.“ – Viele haben diese Sätze schon gehört. Fast jeder 3. Ältere über 65 Jahre stürzt einmal oder mehrmals im Jahr. Bei über fünf Prozent der Gestürzten kommt es zu einem Knochenbruch. So werden in Deutschland aktuell mehr als 120 000 Hüftfrakturen im Jahr registriert, die stationär behandelt werden müssen. Auch längere Zeit danach leiden viele Operierte trotz bester unfallchirurgischer Versorgung unter Schmerzen und Einschränkung ihrer Mobilität. Oft entsteht dann Pflegebedürftigkeit.

Der Diagnostik und Behandlung von Gehstörungen mit Sturzgefahr kommt in der geriatrischen Rehabilitation zentrale Bedeutung zu. Denn:  „Der Sturz bricht Knochen.... und das Selbstwertgefühl“. Am Anfang der Sturzprävention steht die Ermittlung des funktionellen Status und des Sturzrisikos mittels wissenschaftlich definierter Testverfahren. Auf Grund der Er-gebnisse werden spezielle therapeutische Maßnahmen bestimmt und durchgeführt.

Gesicherte Sturzrisikofaktoren sind:

  • Verminderte muskuläre Kraft bzw. Muskelleistung der hüftumgebenden Muskulatur
    Sturzgefährdet ist, wer mehr als 10 Sekunden benötigt, um 5x aus einem Stuhl üblicher  Höhe ohne Zuhilfenahme der Arme aufzustehen und sich wieder hinzusetzen.
  • Balancestörung – seitliche Balance
    Sturzgefährdet ist, wer nicht in der Lage ist, 10 Sekunden in folgender Weise zu stehen: Füße stehen genau auf einer Linie hintereinander, Hacke an Spitz (=Tandemstand)
  • Ärztlich verordnete Einnahme von mehr als 4 verschiedenen Medikamenten pro Tag
    Kennzeichen von Menschen mit Vielfacherkrankungen
  • Einnahme von Medikamenten, die dosisabhängig die Sturzgefahr erhöhen
    Dazu kann jeder Hausarzt informieren.
  • Starke Sehstörungen, die hinsichtlich des Sturzrisikos besonders gefährlich sind, wenn man mit einem Auge deutlich schlechter sieht als mit dem Anderen
  • Gravierende kognitive Beeinträchtigung und damit verbundenes ungewolltes Risikoverhalten

Allgemeine Hinweise auf Sturzgefahr sind:

  • Das Gangbild zeigt sich verzögert, langsam, mit kleinen, unregelmäßigen Schritten.
  • Beweglichkeit und Gehleistungen werden allmählich schlechter. Verlust der „selbstverständlichen Gangsicherheit“. Man muss sich auf das Gehen konzentrieren, Gehen geschieht nicht mehr „automatisch“.
  • Gehen mit einem Gehstock, Gehwagen oder Festhalten am Treppengeländer wird als sicherer empfunden.
  • Betroffene haben im Zeitraum eines zurückliegenden Jahres mindestens einen Sturz bei alltagsüblicher Tätigkeit und in normaler Umgebung erlebt. Dabei müssen nicht unbedingt Verletzungen entstanden sein. Stürze mit Ohnmacht sind ein anderes Problem.

5 Esslinger - Ein Programm für lebenslange Fitness

Der Name „5 Esslinger“ bezeichnet ein Fitnessprogramm, das auf Bewegungen basiert, die im Alltag üblich und nötig sind. Es besteht aus 5 Übungsgruppen, die gerade in der zweiten Lebenshälfte der Fitness dienen. Dabei geht es nicht um „schneller, höher, stärker, weiter“ – sondern um ein sinnvolles Training zugunsten unseres Körpers. Im Vordergrund steht der Erhalt von Muskeln, Knochen und Beweglichkeit, um Osteoporose, Stürzen und Knochenbrüchen vorzubeugen. Entwickelt wurde das Programm an der Aerpah-Klinik Esslingen. Viele denken bei Fitness an Ausdauer. Ausdauer ist unerlässlich, aber für sich allein nicht genug. Für lebenslange Fitness im Alltag sind Kraft, Schnelligkeit, Balance und Beweglichkeit die entscheidenden Größen. Der Programmaufbau der „5 Esslinger“ spricht diese Fitnesskomponenten an. Das spezielle Übungsprogramm zielt auf typische Schwachstellen des menschlichen Körpers, wie sie sich beim Älterwerden entwickeln. Wie bei allen Fitnessprogrammen gilt auch für die „5 Esslinger“ die Devise der Regelmäßigkeit. Das Programm sollte idealer Weise als positive Gewohnheit lebenslang in den Alltag eingebaut werden. Im Rahmen der geriatrischen Rehabilitation erlernen die Patienten unter Anleitung erfahrener Therapeuten und ärztlicher Kontrolle jene Übungen, die ihrer momentanen Fitnessstufe entsprechen.

Eine Broschüre mit allen Übungen, ausführlich erklärt, erhalten Sie für 3,00 Euro in unserem Sekretariat:

Telefon: 06261 83-335
Telefax: 06261-83153

Aufnahmekriterien

Geriatrische Rehabilitation ist eine Leistung der Krankenkassen. Die Krankenkasse muss die Behandlung in jedem Fall zunächst genehmigt haben.

Patientinnen und Patienten aus dem Akut-Krankenhaus
Während der Behandlungsphase im Akut-Krankenhaus verordnet der die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt in Zusammenarbeit mit den Sozialdienstmitarbeitern der Klinik eine Geriatrische Rehabilitation, damit die geriatrische Rehabilitation auch möglichst unmittelbar nach Abschluss der Akutbehandlung beginnen kann.

Patientinnen und Patienten aus hausärztlicher Versorgung
Hier erfolgt die Verordnung der geriatrischen Rehabilitation durch die Hausärztin oder den Hausarzt. Dies ist besonders bei fortschreitenden chronischen Erkrankungen angezeigt, da sie die Alltagsbewältigung zunehmend erschweren und damit zu immer größerem Hilfsbedarf im Alltag führen. Die geriatrische Rehabilitation wirkt einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes entgegen und hilft so auch durch Verminderung der Sturzgefahr bei der Bewahrung eines selbständigen Lebens. Nicht erst - wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist - sollte etwas getan werden.

Hier finden Hausärztinnen und Hausärzte ein Musterformular zur Verordnung einer Geriatrischen Rehabilitation.

Weitere Informationen

Informationsschriften
Eine „Informationsbroschüre zur Geriatrischen Rehabilitation Mosbach“ kann kostenfrei bezogen werden.

Postalisch
Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH
Geriatrische Rehabilitation Mosbach
Knopfweg 1
74821 Mosbach

Persönliche Aushändigung
Patienten-Informations-Zentrum (PIZ)
im Foyer des Krankenhauses Mosbach
Mo, Di 10-13 sowie 14-16.30 Uhr
Do 11-13 und 14-18.30 Uhr
Fr 9-14.30 Uhr

Informationen für niedergelassene Kolleginnen und Kollegen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind überzeugt, dass wir durch eine gute Zusammenarbeit eine Verbesserung unserer geriatrischen Patientinnen und Patienten erreichen können. Gerade im niedergelassenen Bereich behandeln Sie oft Patientinnen und Patienten, die ohne Vorliegen einer Akuterkrankung progredient eine Verschlechterung ihrer Mobilität und Selbsthilfefähigkeit aufweisen – dem sogenannten Frailty-Syndrom. Diese Patientinnen und Patienten würden von einer geriatrischen Rehabilitation sehr profitieren. Bei Fragen stehen wir gern beratend zur Verfügung.

Bei Entlassung erhalten alle Patientinnen und Patienten einen Entlassbericht mit allen relevanten Daten. Sollten Fragen auftreten, bitten wir um telefonische Kontaktaufnahme.

Wir sind bemüht, den Entlassbericht an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Sollten Sie Anregungen zur Verbesserung haben, sind wir für Informationen sehr dankbar.

Sollten Sie Fragen bei der Bearbeitung haben, rufen Sie uns an: 06261 83-8128

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