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Schultergelenkverschleiß (Omarthrose)

Das Schultergelenk besteht aus dem Oberarmkopf und der Gelenkpfanne. Die Gelenkflächen sind mit einer Knorpelschicht bedeckt. Durch Abnutzung der Knorpelschicht kommt es zur Bildung von den sogenannten Knochenglatzen.

Hierbei Reiben die Gelenkflächen aneinander, was zu einer Entzündung der Gelenkschleimhaut, Schmerzen und Funktionseinschränkung des Schultergelenkes führt. Im fortgeschrittenen Stadium verliert des Gelenk durch Bildung von knöchernen Anbauten (Osteophyten) seine ursprüngliche Form, der Oberarmkopf entrundet sich, die Gelenkpfanne wird flacher mit Bildung von Defekten.

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Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Akutgeriatrie

Ursachen

Ursächlich unterscheidet man zwischen einer primären und einer sekundären Omarthrose. Die primäre Omarthrose ist eine viel häufigere Variante. Hierbei kommt es zum Verlust der schützenden Knorpelschicht und dadurch zur Deformierung und Funktionsverlust des Gelenkes. Für die Beweglichkeit des Gelenkes wichtige Sehnengruppe (Rotatorenmanschette) ist bei der primären Omarthrose in der Regel intakt. Bei einer der sekundären Form der Schulter- Arthrose kommt es zunächst zum Verschleiß der Sehnen (Rotatorenmanschette), was später zum Verschleiß des Knorpels und Funktionsverlust des Gelenkes führt. Dieser Form der sekundären Arthrose wird auch Defekt Arthropathie des Schultergelenkes genannt.

Bei der primären Omarthrose sind in der Regel ältere Patientinnen und Patienten betroffen (Männer ab 50. Lebensjahr und Frauen ab 70. Lebensjahr). Bei der Defektarthropathie sind auch jüngere Patientinnen und Patienten unter 50. Lebensjahr häufig betroffen.

Die anderen sekundären Formen der Schulterarthrose entstehen durch Verletzungen (Gelenkluxationen, Knochenbrüche), chronisch-entzündliche Erkrankungen (Rheuma), Durchblutungsstörungen (Oberarmkopfnekrose) und sind vergleichsweise selten.

Diagnose

Die Omarthrose wird durch eine klinische Untersuchung, konventionelle Röntgenuntersuchung ergänzend durch Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) diagnostiziert.

Konservative Therapie

In Anfangsstadien wird die Schulterarthrose durch Entlastung des Gelenkes, Einnahme von Schmerzmitteln (z. B. Ibuprofen, Diclofenac), physiotherapeutische Anwendungen und krankengymnastische Übungsbehandlungen therapiert. Hierbei können die Gelenkschmerzen deutlich gelindert werden und die Beweglichkeit verbessert werden.

Operative Therapie

Im fortgeschrittenen Stadium mit therapieresistenten quälenden Schmerzen und zunehmender Einschränkung der Beweglichkeit bis zur Schultersteife ist die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes (Endoprothese) indiziert. Hierbei ist ein streng differenziertes Vorgehen bei der Wahl der Endoprothese absolut wichtig. Man unterscheidet zwischen einer anatomischen und einer inversen (umgekehrten) Variante der Schulterendoprothese. Bei der anatomischen Variante der Endoprothese bleibt die ursprüngliche Form des Schultergelenkes unverändert. Hierbei wird in der Regel sowohl der Oberarmkopf als auch die Schulterpfanne durch spezielle Metalllegierungen und Kunststoffe ersetzt. Die wichtigste Voraussetzung für die Implantation einer anatomischen Schulter Endoprothese ist die intakte und gut funktionierende Rotatorenmanschette. Beim Verlust der Rotatorenmanschette ist die Implantation einer inversen Schulterendoprothese indiziert. Bei dieser Variante wird auf der Seite des Oberarmkopfes eine kleine Pfanne und auf der Seite der Gelenkpfanne eine Halbkugel (Glenosphäre) implantiert. Durch die veränderte Biomechanik kann der kräftige Deltamuskel das Schultergelenk ohne Rotatorenmanschette wieder bewegen.

Nach Implantation einer Schulterendoprothese gehen die Gelenkschmerzen in der Regel rasch zurück. Auch die Beweglichkeit des Gelenkes verbessert sich wesentlich. Allerdings ist die Beweglichkeit bei der inversen Schulterprothese deutlich schlechter als bei der anatomischen Variante. Nach der Implantation einer Schulterendoprothese bleiben die Patienten 5-7 Tage in der Klinik stationär. In der Regel eine 6-wöchige Ruhigstellung in einem Spezialverband erforderlich. In dieser Zeit darf das Gelenk ausschließlich passiv mithilfe einer Motor Schiene bewegt werden. Nach Ablauf von 6 Wochen ist keine weitere Ruhigstellung mehr erforderlich und die Patientinnen und Patienten dürfen mit einer stationären Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik beginnen. Die gesamt Rehabilitationszeit beträgt üblicherweise 3-4 Monate.

Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!

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