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Kyphoplastie

Kyphoplastie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen, die oft durch Osteoporose oder Tumore verursacht werden. Sie wird eingesetzt, um Schmerzen zu lindern, die Wirbelsäule zu stabilisieren und die ursprüngliche Form des Wirbels teilweise wiederherzustellen. Hier eine verständliche Erklärung zu Indikationen, Methoden sowie den Vor- und Nachteilen.

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Indikationen für eine Kyphoplastie

Die Kyphoplastie wird empfohlen bei:

  1. Osteoporotischen Wirbelbrüchen:
  • Häufigste Ursache. Poröse Knochen brechen oft bei geringen Belastungen.
  1. Schmerzhaften Wirbelbrüchen:
  • Anhaltender, starker Schmerz trotz konservativer Therapie (Schmerzmittel, Physiotherapie).
  1. Instabilität der Wirbelsäule:
  • Bei Brüchen, die die Stabilität der Wirbelsäule gefährden.
  1. Frischen Wirbelbrüchen:
  • Optimaler Zeitpunkt ist innerhalb von 6–8 Wochen nach dem Bruch.
  1. Tumorbedingten Wirbelbrüchen:
  • Bei Metastasen oder Primärtumoren (z. B. Multiples Myelom), die den Wirbel zerstört haben.
  1. Keine Besserung durch konservative Maßnahmen:
  • Wenn Medikamente, Physiotherapie oder andere Behandlungen keine ausreichende Linderung bringen.
Methoden
  1. Vorbereitung:
  • Der Eingriff wird meist unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt.
  • Der Patient liegt auf dem Bauch.
  1. Eingriffsschritte:
  • Eine spezielle Nadel wird durch einen kleinen Hautschnitt in den gebrochenen Wirbel eingebracht.
  • Ein Ballon wird in den Wirbel eingebracht und langsam aufgeblasen, um den Wirbel anzuheben und Platz zu schaffen.
  • Der entstandene Hohlraum wird mit speziellem Knochenzement gefüllt, der aushärtet und den Wirbel stabilisiert.
  • Hohlnadel-Einführung:
  • Ballonkatheter:
  • Zementfüllung:
  1. Dauer:
  • Der Eingriff dauert etwa 30–60 Minuten pro Wirbel.
  1. Nachbehandlung:
  • Nach wenigen Stunden können Patientinnen und Patienten aufstehen und oft am selben Tag nach Hause gehen.
Vorteile
  1. Schnelle Schmerzlinderung:
  • In den meisten Fällen werden Schmerzen sofort oder innerhalb weniger Tage gelindert.
  1. Stabilisierung des Wirbels:
  • Der Zement härtet aus und stärkt den geschwächten Wirbel.
  1. Wiederherstellung der Form:
  • Der Ballon hilft, den eingedrückten Wirbel teilweise aufzurichten.
  1. Minimale Belastung:
  • Der Eingriff ist minimalinvasiv und benötigt nur kleine Hautschnitte.
  1. Kurze Erholungszeit:
  • Patienten können oft noch am selben Tag nach Hause gehen und schnell wieder aktiv werden.
  1. Verbesserte Lebensqualität:
  • Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Haltungsprobleme werden oft erheblich verbessert.
Nachteile und Risiken
  1. Komplikationen:
  • Zementaustritt: Der Knochenzement kann austreten und benachbarte Strukturen (z. B. Nerven) reizen.
  • Infektionen: Selten, aber möglich.
  • Blutungen oder Verletzungen: In sehr seltenen Fällen können umliegende Gefäße oder Gewebe verletzt werden.
  1. Unvollständige Schmerzfreiheit:
  • Bei manchen Patienten bleibt ein Teil der Schmerzen bestehen.
  1. Keine Heilung der Grunderkrankung:
  • Osteoporose oder Tumore müssen weiterhin behandelt werden, da sonst neue Brüche auftreten können.
  1. Kosten:
  • Der Eingriff kann teuer sein und wird nicht immer von allen Krankenkassen übernommen.
  1. Seltene Nebenwirkungen:
  • Allergische Reaktionen auf die verwendeten Materialien.
Vergleich: Kyphoplastie vs Vertebroplastie
Aspekt Kyphoplastie Vertebroplastie
Technik Mit Ballon zur Wiederherstellung Direkte Zementinjektion
Wiederherstellung der Form Teilweise möglich Keine
Komplikationsrisiko Etwas geringer Etwas höher (Zementaustritt)
Indikation Bei frischen Brüchen mit Höhenverlust Stabilisierung älterer Brüche
Fazit

Die Kyphoplastie ist ein effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung schmerzhafter Wirbelbrüche, insbesondere bei Osteoporose oder Tumoren. Sie bietet schnelle Schmerzlinderung und Stabilisierung der Wirbelsäule, birgt jedoch wie jeder Eingriff gewisse Risiken.

Patientinnen und Patienten entscheiden in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt, ob diese Methode für sie geeignet ist. Eine Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung (z. B. Osteoporose) bleibt essenziell, um zukünftige Brüche zu verhindern.

Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!

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