Patellaluxation
Die Kniescheibe ist ein Sesambein und überträgt die Kraft des Streckmuskels (M.quadrizeps) vom Oberschenkel zum Unterschenkel. Ihr korrekter Lauf in der Rinne (Trochlea) der Oberschenkelrolle (Femurcondylen) ist immens wichtig.
Durch ein Trauma, aber auch durch anatomische Dispositionen kann es zu einer Verrenkung der Patella kommen. Hierbei können Begleitverletzungen wie Knochen-Knorpel-Abscherungen und Knorpelschäden entstehen.
Als Erstmassnahme wird die Kniescheibe reponiert und zunächst ruhiggestellt (Streckorthese am Knie).
Dann sollten Risikofaktoren und Begleitverletzungen detektiert werden. Hierbei sind eine MRT-Untersuchung und spezielle Röntgenaufnahmen hilfreich.
All dies kann im Rahmen unserer Kniesprechstunde durchgeführt bzw. initiiert werden.
Nach erfolgter Diagnostik werden Sie ausführlich über das Verletzungsmuster und die operativen und konservativen Therapieoptionen aufgeklärt werden, sodass Sie sich danach entscheiden können.
Je nach vorliegender Risikodisposition sollte die Ursache adressiert werden, hier werden Sie ausführlich darüber informiert werden.
Eine MPFL-Plastik ist der Ersatz des innenseitigen Bands zur Aufhängung der Kniescheibe, dies wird mit körpereigenen Sehnen vom Oberschenkel in einen minimalinvasiven Eingriff durchgeführt, freie Gelenkkörper und Knorpelabschilferungen können in selbigem Eingriff entfernt bzw. auch refixiert werden.
In der Nachbehandlung dürfen die Patienten zunächst teilbelasten, nach 2 Wochen dann auch voll belasten, die Beweglichkeit wird anfangs noch eingeschränkt werden und eine Thromboembolieprophylaxe ist für die Dauer der Bewegungseinschränkung notwendig, eine entsprechende Kniegelenksorthese werden Sie von uns erhalten. Physiotherapie sollte nach der Operation durchgeführt werden.
Mit Wiedererlangung der Sportfähigkeit (Return to sport) ist nach 3-4 Monaten zu rechnen.
Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!
