Kreuzbandriss
Der Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist eine ernste Verletzung des Kniegelenks, hierdurch ist die Rotationsstabilität nicht mehr gegeben.
Oft entsteht die Verletzung bei Drehbewegung des Beines bei fixiertem Unterschenkel, wie z.B. bei Skifahrern (Fuß im Skistiefel/Bindung) oder Fußballern, die im Rasen hängen bleiben.
Dem ersten kurzen Schmerz folgen durch Einblutung Schwellung und Spannungsschmerz des Gelenkes nach Stunden.
Die Untersuchung des Kniegelenkes sollte durch einen mit dem Kniegelenk erfahrenen Arzt erfolgen, da möglicherweise Begleitverletzungen wie Meniscusriss oder Knorpelschäden oder weitere Bandverletzungen vorliegen können. In vielen Fällen wird zusätzlich ein MRT durchgeführt.
Gerne beraten wir Sie in unserer Sprechstunde über das Verletzungsmuster und die operativen und konservativen Therapieoptionen.
Die Stabilität des Kniegelenkes wird bei konservativer Behandlung nicht sicher erreicht werden, dies ist Patientinnen und Patienten vorbehalten, die keinen sportlichen oder beruflichen Anspruch an die Stabilität haben.
Wir empfehlen bei entsprechendem sportlichen oder beruflichen Anspruch die operative Stabilisierung mittels VKB-Ersatzplastik.
Hierbei werden in einem minimalinvasiven schonenden Eingriff die Hamstringsehnen vom Oberschenkel als Ersatz für das Kreuzband verwendet und im Gelenk platziert und fixiert.
Ein Großteil des gerissenen eigenen Kreuzbandes wird belassen, da hierbei die dort gelegenen Nervenrezeptoren (Propriozeptoren) und Blutgefäße zur schnelleren Einheilung des Kreuzbandersatzes beitragen und die Patientinnen und Patienten frühzeitiger eine funktionelle Stabilität entwickeln können. Aus diesem Grund ist auch nach der Operation die sofortige Vollbelastung und freie Beweglichkeit erlaubt und wird beübt. Des Weiteren werden die Patientinnen und Patienten angeleitet, selbstständige Koordinationsübungen durchzuführen.
Dennoch ist eine physiotherapeutische Begleitung sinnvoll, sodass bereits bei Festlegung des OP-Termins Kontakt zu einem Physiotherapeuten aufgenommen werden sollte, um eine entsprechende Terminierung vorzunehmen.
Grundsätzlich ist dieser Eingriff ambulant möglich, bei entsprechendem Verletzungskombinationsmuster oder vorliegenden Nebenerkrankungen empfehlen wir die kurzstationäre Behandlung.
Für die Nachbehandlung werden wir Ihnen eine entsprechende detaillierte Empfehlung aushändigen, bei Fragen im Verlauf stehen wir natürlich jederzeit zur Verfügung.
Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!