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Karpaltunnelsyndrom - CTS

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um ein Beschwerdebild durch eine Druckschädigung des Mittelnervs (Nervus medianus) im Handgelenktunnel. Das KTS ist das häufigste Kompressionssyndrom eines peripheren Nervs. Frauen erkranken 3x häufiger als Männer. Das Syndrom tritt häufig beidseits auf.

Ursachen sind neben einem erblichen Faktor belastungsabhängige oder chronisch entzündliche Schwellungszustände der Sehnenscheiden sowie Handgelenksfrakturen.

Typisches Symptom ist das Einschlafen der Hände besonders nachts bzw. gegen Morgen, aber auch bei bestimmten Handhaltungen wie Telefonieren oder Zeitungslesen, auch beim Radfahren. Die Missempfindungen betreffen anfangs vorwiegend die mittleren Finger, später den Daumen, aber auch den ganzen Arm. Die Beschwerden werden verstärkt durch Überlastung der Hand, bis eine ständige Taubheit letztlich auftreten kann.

Neben einer neurologischen Untersuchung der Hand bzw. des Arms und einigen klinischen Tests ist eine Untersuchung der elektrischen Nervenleitung (Neurographie) des Mittelnervs erforderlich.

Nicht jedes festgestellte Karpaltunnelsyndrom bedarf einer Behandlung. Viele Patienten haben nur gelegentliche oder geringe Beschwerden, die nicht behandelt werden müssen. Bestehen jedoch erhebliche nächtliche Beschwerden über eine längere Zeit oder anhaltende Gefühlsstörungen, ist eine Behandlung angezeigt.

Wo muss ich hin?

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Welche konservativen Behandlungsverfahren gibt es?

Als wirksamste nicht-operative Behandlungsmethode hat sich die nächtliche Ruhigstellung des Handgelenks in einer speziellen Schiene erwiesen, die tagsüber einfach abgenommen werden kann. In bestimmten Fällen können auch Vitamin- oder entzündungshemmende Präparate helfen.

Wann ist eine Operation erforderlich?

Wenn eine konservative Behandlung erfolglos war oder in fortgeschrittenen Fällen mit starken nächtlichen Schmerzen verbunden ist oder wenn die Gefühllosigkeit nicht mehr verschwindet, ist die Operation indiziert. Hier entscheidet die subjektive Beeinträchtigung des Patienten in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt über die Art der Behandlung. Die Operation kann auch in hohem Alter des Patienten oder während der Schwangerschaft erfolgreich durchgeführt werden.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Die Durchtrennung eines für die Handfunktion nicht benötigten Bandes beseitigt die Nerv Einklemmung dauerhaft. Das am häufigsten durchgeführte Verfahren ist die offene Operation, die in aller Regel in örtlicher Betäubung oder kurzer Narkose und ambulant durchgeführt werden kann. Die Nachbehandlung muss nicht zwangsläufig durch den Operateur erfolgen.

In der Regel erfolgt keine Ruhigstellung der Hand. Bereits am Folgetag nach der Operation sollen die Finger bis zur Faust bewegt werden. Schweres Heben und Aufstützen auf die Hand sind zu vermeiden. Nach 2-3 Wochen ist die Hand wieder für die meisten Tätigkeiten einsetzbar.

Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!

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