Dickdarmkrebs
Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine bösartige Tumorerkrankung, die im Dickdarm (Kolon) oder Enddarm (Rektum) entsteht. Es handelt sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen, die bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar ist. Hier eine verständliche Erklärung:
Es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren, die das Risiko für die Entstehung von Dickdarmkrebs erhöhen können:
- Erbliche Veranlagung:
- Familiäre Häufung von Dickdarmkrebs (z. B. Lynch-Syndrom, familiäre adenomatöse Polyposis).
- Genetische Mutationen können das Risiko erhöhen.
- Lebensstil:
- Ungesunde Ernährung: Ein hoher Anteil an rotem Fleisch, Wurstwaren und Fett sowie ein Mangel an Ballaststoffen.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität senkt das Risiko.
- Übergewicht und Alkohol: Diese Faktoren können das Risiko erhöhen.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:
- Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erhöhen das Risiko.
- Alter:
- Dickdarmkrebs tritt häufiger bei Menschen über 50 Jahren auf.
- Vorgeschichte von Polypen:
- Gutartige Darmpolypen können sich über Jahre zu Krebs entwickeln.
Im Frühstadium verursacht Dickdarmkrebs oft keine oder nur geringe Beschwerden. Im fortgeschrittenen Stadium können folgende Symptome auftreten:
- Veränderungen des Stuhlgangs:
- Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung.
- Bleistiftförmiger oder unregelmäßiger Stuhl.
- Blut im Stuhl:
- Sichtbares oder verstecktes Blut (hellrot oder dunkel).
- Bauchschmerzen:
- Krämpfe, Blähungen oder ein Druckgefühl im Bauch.
- Unklarer Gewichtsverlust:
- Ohne erkennbare Ursache.
- Leistungsschwäche und Müdigkeit:
- Oft durch Blutarmut (Anämie) aufgrund von Blutverlust.
- Gefühl unvollständiger Entleerung:
- Nach dem Stuhlgang bleibt das Gefühl, der Darm sei nicht vollständig entleert.
- Vorsorgeuntersuchungen:
- Darmspiegelung (Koloskopie): Goldstandard zur Erkennung von Polypen oder Tumoren.
- Stuhltest: Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl (z. B. immunologischer Test).
- Bildgebung:
- CT oder MRT: Zeigt die Ausbreitung des Tumors und eventuelle Metastasen.
- Ultraschall: Speziell Endosonografie für den Enddarm.
- Biopsie:
- Gewebeproben aus verdächtigen Bereichen werden entnommen und untersucht, um die Diagnose zu sichern.
- Blutuntersuchungen:
- Tumormarker (z. B. CEA): Können Hinweise auf Dickdarmkrebs geben, sind jedoch nicht spezifisch.
Die Behandlung hängt vom Stadium des Tumors, der Lage und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab:
- Operation (Chirurgie)
- Entfernung des Tumors: Der betroffene Dickdarmabschnitt wird operativ entfernt (z. B. Hemikolektomie).
- Lymphknotenentfernung: Um die Ausbreitung zu prüfen und zu verhindern.
- Anastomose: Die Darmenden werden wieder verbunden.
- Künstlicher Darmausgang (Stoma): In der Regel vorübergehend, je nach Tumorlokalisation. Bei Darmeingriffen nur im Notfall erforderlich.
- Chemotherapie
- Wird oft nach der Operation eingesetzt, um verbleibende Krebszellen zu zerstören.
- Bei fortgeschrittenem Krebs oder Metastasen als alleinige Therapie.
- Strahlentherapie
- Häufig beim Rektumkarzinom eingesetzt, um den Tumor vor der Operation zu verkleinern oder nach der Operation Rückfälle zu verhindern.
- Zielgerichtete Therapie
- Medikamente, die gezielt Krebszellen angreifen, z. B. Antikörper gegen Wachstumsfaktoren.
- Palliativmedizin
- Bei fortgeschrittenen Fällen, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Heilungschancen hängen stark vom Stadium bei der Diagnose ab:
- Frühstadium: Sehr gute Heilungschancen (über 90 %).
- Fortgeschrittenes Stadium: Abhängig von der Ausbreitung des Tumors.
- Metastasen: Heilung oft nicht möglich, aber die Lebenszeit kann durch moderne Therapien verlängert werden.
- Vorsorgeuntersuchungen:
- Regelmäßige Darmspiegelungen ab 50 Jahren oder früher bei familiärer Belastung.
- Gesunde Ernährung:
- Viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe, wenig rotes und verarbeitetes Fleisch.
- Aktiver Lebensstil:
- Regelmäßige Bewegung und Normalgewicht.
- Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum:
- Beides erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, einschließlich Dickdarmkrebs.
- Behandlung von Darmpolypen:
- Regelmäßige Entfernung von Polypen verhindert deren Entartung
Dickdarmkrebs kann durch Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt und in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. Symptome wie Blut im Stuhl oder Veränderungen des Stuhlgangs sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.
Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!