Cholezystektomie
Cholezystektomie bezeichnet die chirurgische Entfernung der Gallenblase. Dieser Eingriff wird meist durchgeführt, wenn die Gallenblase durch Gallensteine oder Entzündungen Probleme verursacht. Hier eine verständliche Erklärung zu den Indikationen, der Methode sowie den Vor- und Nachteilen.
Eine Entfernung der Gallenblase wird empfohlen bei:
- Symptomatischen Gallensteinen:
- Schmerzen im rechten Oberbauch, oft nach fettreichen Mahlzeiten (sogenannte Gallenkolik).
- Akuter Gallenblasenentzündung (Cholezystitis):
- Starke Schmerzen, Fieber und Entzündungszeichen im Blut.
- Chronischer Gallenblasenentzündung:
- Wiederkehrende Beschwerden durch Gallensteine.
- Gallengangssteinen (Choledocholithiasis):
- Gallensteine, die den Hauptgallengang blockieren und Komplikationen wie Gelbsucht verursachen.
- Komplikationen:
- Gallenblasenperforation (Durchbruch), Gallenblasenabszess oder Gallenstau.
- Verdacht auf Gallenblasenkrebs:
- Besonders bei auffälligen Befunden oder bestimmten Risikofaktoren.
- Laparoskopische Cholezystektomie (Schlüssellochchirurgie):
- Technik:
- Durch kleine Schnitte werden Kamera und Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Die Gallenblase wird entfernt.
- Dauer:
- Der Eingriff dauert in der Regel weniger als 60 Minuten.
- Erholungszeit:
- Patienten können meist am 2. Tag postoperativ nach Hause gehen und sind nach etwa einer Woche wieder aktiv.
- Offene Cholezystektomie:
- Technik:
- Ein größerer Bauchschnitt wird gemacht, um die Gallenblase zu entfernen.
- Indikation:
- Wird nur bei komplizierten Fällen (z. B. schwere Entzündungen, Verwachsungen oder Verdacht auf Krebs) angewendet.
- Erholungszeit:
- Längere Krankenhausaufenthalte und Heilungszeit (ca. 4–6 Wochen).
- Beseitigung der Ursache:
- Gallensteine und die damit verbundenen Schmerzen und Beschwerden treten nicht mehr auf.
- Minimale Einschränkungen:
- Der Körper kann ohne Gallenblase gut funktionieren, da die Leber weiterhin Gallenflüssigkeit produziert.
- Schnelle Genesung (bei laparoskopischer Methode):
- Kurze Krankenhausaufenthalte und geringe Narbenbildung.
- Verhinderung von Komplikationen:
- Akute Entzündungen, Gallenblasenperforationen und andere schwerwiegende Folgen werden vermieden.
- Verdauungsprobleme:
- Manche Patientinnen und Patienten haben nach der Operation Probleme mit der Fettverdauung, was zu weichem Stuhl oder Durchfall führen kann.
- Operationsrisiken:
- Verletzung von Gallengängen oder anderen Organen: Kann in seltenen Fällen auftreten.
- Infektionen oder Blutungen: Seltene Komplikationen.
- Keine Garantie auf Symptomfreiheit:
- In seltenen Fällen können auch nach der Operation Beschwerden bestehen (z. B. durch verbleibende Gallengangssteine).
- Längere Heilung bei offener Methode:
- Bei einem offenen Eingriff dauert die Genesung länger und die Narbenbildung ist größer.
Die Cholezystektomie ist ein bewährter Eingriff zur Behandlung von Gallenblasenproblemen, insbesondere bei Gallensteinen. Die laparoskopische Methode ermöglicht eine schnelle Genesung mit minimalen Einschränkungen. Risiken sind selten, aber wie bei jedem chirurgischen Eingriff vorhanden. Wichtig ist, die Entscheidung individuell mit dem Arzt zu treffen, insbesondere bei milden Beschwerden oder begleitenden Erkrankungen.
Bitte beachten Sie: Der digitale Gesundheitslotse ersetzt keine ärztliche Diagnose, sondern dient lediglich zur ersten Orientierung!