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Dr. Klaus Hahnfeldt feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum

norbert mischer hahnfeldtMosbach & Buchen | Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Neckar-Odenwald-Kliniken Dr. Klaus Hahnfeldt feiert diese Tage sein 25-jähriges Dienstjubiläum. „Etwas Besseres als die Verpflichtung von Dr. Hahnfeldt konnte den Familien und insbesondere den Frauen im Landkreis gar nicht passieren“, betonte Klinikgeschäftsführer Norbert Mischer, der seine Gratulation mit einem Gespräch über Hahnfeldts Erfahrungen, die Veränderungen in seinem Fach, aber auch privaten Einblicken verband.

Mischer: Sie haben sich 37-jährig im damaligen Kreiskrankenhaus in Buchen als Chefarzt beworben. Durchaus eine mutige Entscheidung?
Hahnfeldt: Ja, aber ich hatte viele Mentoren, die mich bestärkt haben, dass dies der richtige Schritt sei anstatt eine universitäre Laufbahn zu verfolgen. Deshalb habe ich mich beworben und es hat geklappt.

Mischer: In dem Bewerbungsschreiben an den Landkreis steht, dass Ihre heimliche Liebe dem Odenwald gelte…
Hahnfeldt: Meine Familie hatte ein Ferienhaus im Odenwald und wir haben deshalb viele Wochenenden hier verbracht. Unter anderem saßen wir oft in der Buchener Fußgängerzone und haben uns gedacht, dass es sich hier ja ganz gut leben ließe.
Mischer: Wenn Sie auf Ihre Chefarzttätigkeit an den Kliniken zurückblicken, was waren die größten Veränderungen?
Hahnfeldt: Sowohl in der Tätigkeit als Chefarzt wie auch als Arzt generell gab es große Veränderungen. Die Chefarztgeneration, die uns ausgebildet hat, war weit weniger in den Kliniken präsent. Das wollten wir bewusst anders machen, auch mehr Teamspieler sein. Das bedeutete aber auch, bei aller Freude am Beruf und an der Position, enorm viel Arbeit. Und natürlich wurden wir durch bürokratische Erfordernisse und Vorgaben in unserem Beruf eingeengt.
Mischer: Führen Sie eigentlich eine Statistik über die von Ihnen betreuten Geburten und durchgeführten Operationen?
Hahnfeldt: Man hört natürlich irgendwann auf zu zählen, aber ein Blick in die Statistiken zeigt, dass es über 17.000 Geburten gewesen sind, die ich betreut habe. In meiner Zeit in Buchen habe ich zudem rund 2.500 Operationen durchgeführt.
Mischer: Ihr Fach zeichnet sich durch die Zweiteilung in Geburtshilfe und Gynäkologie aus. Wie lebt es sich in dem Spannungsfeld zwischen freudigen Ereignissen und Erkrankungen?
Hahnfeldt: Das ist ja gerade das Spannende. Und die freudigen Ereignisse gleichen sozusagen schwierige Diagnosen, die man mit Patientinnen besprechen muss, aus. Meine Alternative wäre Kinderheilkunde gewesen, es ist aber dann doch die Frauenheilkunde geworden.
Mischer: Was hat sich durch zusätzliche Informationsquellen im Internet geändert?
Hahnfeldt: Am liebsten spreche ich mit werdenden Müttern und Vätern auf Augenhöhe. Zum Teil gibt es aber durch Internetrecherchen schon sehr vorgefertigte Meinungen. Mein Lieblingsthema ist dabei die hohe Kaiserschnittrate. Es ist ja bekannt, dass ich Frauen zu einer natürlichen Geburt rate, sofern es nicht eine medizinische Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt gibt. Aber dennoch gilt hier: Wenn die Entwicklung zum Kaiserschnitt geht, dann muss man als Arzt damit umgehen.
Mischer: Haben Sie vor Operationen ein bestimmtes Ritual?
Hahnfeldt: Nein, aber es gibt noch immer Operationen, vor denen man nicht so gut schläft. Auch wenn ich sehr stressresistent geworden bin, ein gewisser Adrenalinspiegel ist immer da. Das gehört aber, denke ich, auch dazu. Und gerade in der Geburtshilfe ist keine Zeit für Rituale, da muss es ja meist schnell gehen.
Mischer: Wollten Sie schon immer Arzt werden?
Hahnfeldt: Eigentlich wollte ich Schmied werden, da ich meine Kindheit in einer klassischen Hufschmiede verbracht habe. Auch Lokführer hätte mich gereizt. Immerhin habe ich inzwischen einen Dampflokführerschein für Museumsbahnen. Die Entscheidung für den Arztberuf fiel erst in der Zeit des Abiturs. Übrigens war ich der erste Arzt in meiner Familie, betrat also durchaus Neuland.
Mischer: Sie haben drei erwachsene Kinder. Welche Rollen haben Sie bei deren Geburt gespielt?
Hahnfeldt: Keine, wie es sich gehört. Ich war dabei als Vater, das hatten wir uns als Väter damals erkämpft. Alles andere wäre nicht hilfreich gewesen.
Mischer: Schauen Sie Arztserien?
Hahnfeldt: Nein, wobei es durchaus einige nette Serien gab. Aber Krankenhaus habe ich den ganzen Tag.
Mischer: Sie haben eine besondere Beziehung zur Kunst und fördern auch Kunstausstellungen im Krankenhaus. Wie kam das?
Hahnfeldt: Es ist die Freude am Schönen. Man beschäftigt sich damit, lernt über die Jahre dazu und beginnt, Kunst zu sammeln. Das Krankenhaus ist dabei ein guter Ort für Kunst, ein Kontrapunkt zum Geordneten und Sterilen.
Mischer: Wie lautet Ihre persönliche Bilanz nach 25 Jahren?
Hahnfeldt: Ich bin zufrieden, der Beruf erfüllt mich bis heute und ich arbeite täglich noch immer sehr gern mit meinen Patientinnen. Was will man mehr?

Hintergrund:
Dr. Klaus Hahnfeldt ist Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an den Standorten Mosbach und Buchen der Neckar-Odenwald-Kliniken. 1991 wurde Hahnfeldt zunächst Chefarzt am Kreiskrankenhaus Buchen, seit 2012 ist er auch in Mosbach Chefarzt. Zudem war Hahnfeldt von 1997 bis 2002 Ärztlicher Direktor in Buchen. Hahnfeldt ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. 

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